1. Was ist die Internationale Juristen-Kommission (IJK) / (International Commission of Jurists - ICJ)?
Die ICJ wurde im Jahre 1952 auf einer Konferenz in Berlin gegründet, die sich mit Menschenrechtsverletzungen in Osteuropa befasste. Die Kongressteilnehmer entschieden, dass eine ständige Kommission gebildet werden sollte mit dem Ziel, dem Rechtsstaatsprinzip weltweit Geltung zu verschaffen. Der erste große Kongress der ICJ in Athen beschloss, dass sich die ICJ mit Rechtsverletzungen in allen politischen Systemen auseinandersetzens solle.
Die ICJ organisierte eine Reihe von bedeutenden Kongressen und Tagungen überall in der Welt; der letzte (19.) „Weltkongress“ fand 2019 in Tunis stand. Diese Tagungen und Konferenzen hatten eine beträchtliche Wirkung. Die genaue Bedeutung des Rechtsstaatsprinzips und seiner Anwendung auf den verschiedenen Rechtsgebieten, insbesondere für das Verfassungsrecht, wurde in den Tagungsergebnissen ausformuliert. Damit hatte die ICJ auch eine große Ausstrahlung auf die Rechtsentwicklung in der sogenannten Dritten Welt.
Im Jahre 1980 wurde der ICJ der Menschenrechtspreis des Europarates, 1993 der Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen verliehen.
Der Sitz der ICJ befindet sich in Genf. Dort wird außer der Förderung für das Rechtsstaatsprinzip einzelbezogene Aktivarbeit geleistet. Dasselbe gilt für die über 70 selbständigen nationalen Sektionen der Internationalen Juristen-Kommission.
2. Wie hat sich die Deutsche Sektion der Internationalen Juristen-Kommission entwickelt ?
Die Deutsche Sektion der Internationalen Juristen-Kommission besteht seit 1955. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke wie die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie die allgemeine Förderung des demokratischen Staatswesens. Die Deutsche Sektion fördert die Erhaltung und Festigung der Grundrechte und Grundfreiheiten, den wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch und die Pflege internationaler Beziehungen auf allen Gebieten des Rechtswesens.
In Verfolgung dieser Ziele hat die Deutsche Sektion seit ihrer Gründung eine Vielzahl von wissenschaftlichen Veranstaltungen, Treffen und Arbeitstagungen auch gemeinsam mit anderen europäischen Sektionen durchgeführt, vor allem über 60 mehrtägige Jahrestagungen zu aktuellen grundrechtlichen Themen. Ebenso veranstaltet sie Studienreisen sowie beteiligt sie sich an Missionen, Prozess- und Wahlbeobachtungen, die u.a. der Durchsetzung von Menschenrechten und Sicherstellung fairer Prozesse dienen.
Ferner unterstützt die Deutsche Sektion den in Genf ansässigen Dachverband der Internationalen Juristen-Kommission (International Commission of Jurists, ICJ) und arbeitet eng mit ausländischen, insbesondere benachbarten europäischen Sektionen zusammen.